Schwere Gewitter beenden Sommer: Segler geraten am Chiemsee in Seenot, DLRG muss Segler retten, DLRG mit Schlauchboot und Motorboot im Einsatz
Spektakulärer Aufzug der Unwetterfront im Zeitraffer, extrem heftiger Starkregen
Datum: 24.05.2020 - 14:54 Uhr
Ort: Chiemsee / Anger / Bayern / Chiemsee
Update 17:30 Uhr: Starkregen führte zu Überflutungen. Eine Autobahnunterführung bei Anger - kurz vor der Grenze zu Sazburg - stand unter Wasser. Viel fehlte nicht, dann wären Autos hier überschwemmt gewesen. Abgebrochene Äste versperrten zudem die Ausfahrt Anger. Der Kameramann legte selbst Hand an und entfernte die Gefahr
Schwere Unwetter beenden den Sommer in Südostdeutschland. Nachdem es am Nachmittag bis zu 25 °C in Südostbayern warm gewesen ist, war es mit 11 °C in Westdeutschland spürbar kühler. Diese Gegensätze wurden mit heftigen Unwettern ausgeglichen. Besonders heftig wüteten die Unwetter am Chiemsee. Hier gerieten zahlreiche Segler in Seenot. Das DLRG kam zum Einsatz und musste zahlreiche Segler sicher ans Ufer begleiten. Sie wurden von den Unwettern überrascht und schafften es nicht mehr ans Ufer. Beeindruckend war auch der Aufzug der Unwetterfront. An der Unwetterfront war eine sogenannte Superzelle zu sehen. Im Zeitraffer sieht man die Dynamik des Unwetters.
Presseinformation Polizei:
Großeinsatz für die Wasserrettungsdienste am Chiemsee
Als am Samstag, 23. Mai 2020, gegen 15.00 Uhr Sturmwarnung für den Chiemsee ausgelöst wurde, befanden sich noch zahlreiche Wassersportler auf dem See. Bereits ein halbe Stunde später setzten heftige Windböen und Starkregen im westlichen Teil des Sees ein. Für die Wasserrettungsdienste wurde Großalarm ausgelöst, da deren Stationen aufgrund der Corona-Lage aktuell noch nicht besetzt sind.
Gemeinsam mit der Wasserschutzpolizei Prien wurden von den Rettungsbooten der Feuerwehr, der DLRG und der Wasserwacht die Besatzungen von Segel- und Elektrobooten, Kajaks und Stand-Up-Boards geborgen. Insgesamt konnten so 22 Personen von 13 Wasserfahrzeugen gerettet und sicher an Land gebracht werden. Hierfür waren neben dem Rettungshubschrauber Christoph 14 über 70 Helfer mit 14 Rettungsbooten im Einsatz. Alle Einsätze verliefen ohne Personen- und größere Sachschäden.
Die Wasserschutzpolizei Prien am Chiemsee weist in diesem Zusammenhang drauf hin, dass Rettungsmittel immer einsatzklar sein und rechtzeitig angelegt werden müssen. Ferner müssen die Standorte der Sturmwarnleuchten jedem Wassersportler am Chiemsee bekannt sein und, je nach Wetterlage, beobachtet werden.
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Unsere O-Töne
Axel Seitz – Einsatzleiter DLRG am Samstag am Chiemsee: „Die Besonderheit des gestrigen Wetters war, dass das Wetter auf 16:30 Uhr angekündigt war. Das Wetter wurde 15:30 Uhr eingetroffen, eine Stunde eher als vorhergesagt. Es traf auf den See heftiger, schneller. Es erwischt uns eine Kleinzelle am nördlichen See. Schlussendlich hat es den ganzen See getroffen. Es gab drei Vermisste Kinder, diese waren aber schon am Land, dann überschlugen sich die Ereignisse (zählt zahlreiche Einsätze auf). 14 Fahrzeuge waren betroffen mit 22 Patienten, es ist glimpflich ausgegangen. Wäre es ein klassischer Samstag im Mai, der Vorjahre gewesen, dann hätten wir weit mehr Einsätze gehabt. Nehmt eine Schwimmweste mit, wenn der Wind kommt, kommt er kurz und heftig. Es kommt ein generell Temperaturverlust...wir haben danach 15-20 °C nur noch. Es gibt stationäre Sturmwarnleuchten, die von den Leitstellen ausgeleuchtet werden. Es gibt aber auch Warnapps, die sollte man beachten. Wenn die Sturmleuchten aufleuchten, sollte man den See verlassen.“
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