Blitzeinschlag in Kirche kurz vor Gottesdienstbeginn – „Es kommt meistens anders als man plant und denkt“
Schulabschluss und Zeugnisübergabe mussten warten – Feuerwehreinsatz
Datum: 23.07.2020 - 22:39 Uhr
Ort: Oberammergau / Bayern / Oberbayern
Viele Schüler und Gäste waren schon einige Zeit zuvor in der Kirche und nahmen ihren Platz ein. Um Punkt 17.42 Uhr ein helles Licht, ein extrem lauter Knall und ein furchterregendes Zischen dröhnte durch das Gotteshaus. Die Mikrofone, die Musikboxen, das Licht - alles verstummte und erlosch auf einen Schlag. Sogleich löste die Alarmanlage der Kirche aus. Auch Nachbarn eilten ins Freie um zu sehen, was passiert ist. Rauch stieg aus dem Dachstuhl der Kirche hervor, Brandgeruch lag in der Luft. Weitere Nachbarn beschrieben das Gleiche gesehen zu haben. Die Feuerwehr rückte an. Da war klar, die Verabschiedung musste erst einmal nach hinten verschoben werden.
Der katholische Pfarrer Thomas Gröner, sowie der evangelische Pfarrer Peter Sachi, welche den ökonomischen Gottesdienst zelebrieren wollten, waren die Ruhe selbst. Schläuche wurden durch den Friedhof verlegt, die Drehleiter aufgebaut und Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Oberammergau rüsteten sich mit schwerem Atemschutz aus. Letztendlich blieb es bei einem einzigartigen Ereignis, Gott Lob - ohne großen Schaden. Mit der Wärmebildkamera wurde alles kontrolliert, ohne Feststellung. Einsatzleiter und Kommandant Peter Gaus konnte nach rund 40 Minuten Entwarnung geben.
Pfarrer Gröner dankte in seiner Ansprache den Einsatzkräften für ihre Arbeit. „Es kommt meistens anders als man plant und denkt“ so der Geistliche. Peter Sachi, Pfarrer der evangelischen Gemeinde erinnerte sich an das Jahr 2011 zurück, als er damals die Abschlussschüler bei der Einschulung begleiten durfte. Von der Kirche wurde jedem Absolventen ein Schirm überreicht, dieser soll als Symbol für Schutz stehen. 22 Schüler konnten an diesem Abend verabschiedet werden.
Rektorin Maria Hochenleitner blickte auf das vergangene Schuljahr zurück. „Es war ein besonderes Jahr, welches besondere Umstände forderte“, so die Rektorin. Es viel ihr nicht leicht, denn der verabschiedende Handschlag bei den Absolventen ist wegen der Corona-Pandemie nicht möglich gewesen. Stattdessen ging sie durch die Reihen und gratulierte mit einem „Ellenbogen-Gruß“. Die Zeugnisse mussten sich die Schüler selbst aus der Kirchenbank nehmen, eine persönliche Übergabe wäre nur unter strengen Hygienevoraussetzungen möglich gewesen. Die Abschlussfahrt nach Berlin musste leider ebenfalls abgesagt werden, es war keine leichte Aufgabe dies den Schülern mitzuteilen. Für die Rektorin war das Coronajahr auch eine Herausforderung. „Seien sie stolz auf ihre Kinder“, gab sie den Eltern ihn ihrer Ansprache mit.
„Ein Wahnsinn, was ihr in eurem letzten Schuljahr trotz Corona geleistet habt“, so Andreas Rödl, erster Bürgermeister von Oberammergau. Er war froh, dass sich die Kirche bereit erklärte, einen würdigen Rahmen für die Verabschiedung der Abschlussklasse zu stellen, denn in der Schule selbst hätte es aus Platzgründen nicht stattfinden können.
Klassenlehrer Volker Brandstätter hat seine Schäfchen in Herz geschlossen. Er gab den Schülern noch ein paar Sätze mit auf den zukünftigen Weg. Dass die Schüler ihren Weg gehen werden, da glaubt er fest dran. „Nicht in Panik verfallen und in Ruhe die Aufgaben angehen“, so Brandstätter. Vor der Kirche überreichten die Absolventen dem Lehrer ein kleines Bäumchen, welches mit den Portraits der Schüler geschmückt war.
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Unsere O-Töne
keine
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Unsere Bilder
- Totale
- Einsatzkräfte vor Ort
- Drehleiter wird aufgebaut
- Einsatzfahrzeuge
- Schlauchleitungen werden verlegt
- Pfarrer geht in der Ansprache auf den Blitzeinschlag ein
- Türe wird durch Feuerwehr geöffnet
- Atemschutz rüstet sich aus
- etc