Coronademonstration Sachsen – Mediziner legen Staatsexam vor Rathaus nieder: völlig friedliche Demonstration von Medizinern und Pflegern, Coronademonstrationen gehen auch anders – Bürgermeister sucht Gespräch mit Menschen, Bürgermeisterin sucht erstmals Gespräch mit Kritikern
Vor dem Rathaus in Rodewisch werden Kerzen, Staatsexam, sachlich-kritische Anschreiben niedergelegt (on tape), großes Zeichen wie Coronademonstrationen zu laufen haben, ausführlicher O-Ton mit Bürgermeisterin
Datum: 16.01.2022 - 22:20 Uhr
Ort: Rodewisch / Sachsen / Vogtland
Am Sonntagabend gegen 17 Uhr gingen etwa 350-400 Personen durch Rodewisch spazieren ohne Gegröle oder Gesang. Friedlich, leise und völlig entspannt startete der Spaziergang an der Rodewischer Schlossinsel über die Auerbacher Straße zum Rathaus. Am Rathaus haben viele Teilnehmer Kerzen niedergelegt. Einige Demonstranten aus dem medizinischen Bereich legten Kopien von ihrem Staatsexamen oder Facharbeiter im Briefkasten oder auf dem Boden ab.
Kerstin Schöniger versuchte mit den Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Einige Erklärten ihren Standpunkt, manche behaupteten, dass die Impfpflicht durch das Rathaus umgesetzt werden soll und andere fanden es gut, das die Bürgermeisterin mit vor Ort war. Unter den Demonstranten waren einfache Bürger, Ärzte, Selbstständige, Optikermeister, Immobilienmakler, Pflegekräfte und Erzieher und auch besorgte Väter und Mütter dabei. Der Demonstrationszug löste sich schnell wieder auf. Die Polizei musste nicht eingreifen.
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Unsere O-Töne
Kerstin Schöniger - Bürgermeisterin von Rodewisch: "Ich habe erfahren, dass am Sonntagabend ein Spaziergang in Richtung Rathaus stattfinden soll und dass die Spaziergänger aufgefordert wurden, die Abschlüsse ihrer medizinischen Berufe im Rathaus Briefkasten einzuwerfen. Das hat mich natürlich neugierig gemacht, insofern bin ich mal mit vor Ort gegangen.
Hab gehofft, dass ich vielleicht mit dem einen oder anderen ins Gespräch kommen kann. Oder vielleicht, dass ich auch eine verantwortliche oder ein verantwortlicher bei mir meldet. Bisher habe ich mit zwei Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesprochen und das waren eigentlich sehr, sehr gute Gespräche.
Meine Frage war halt einfach warum? Warum eine Aktion starten, die gegen Impfpflicht in medizinischen Berufen gerichtet ist und die dann irgendwo, dass die Abschlüsse von medizinischen Berufen an einen Briefkasten geworfen werden sollen. Mir hat dieser Zusammenhang gefehlt.
Aber das waren sehr gute Gespräche. Es sollte ein öffentlicher Ort sein, Krankenhäuser sollten nicht gewählt werden was ich sehr gut finde und dass man einfach sagt und transportiert es vielleicht mal als Kommunalpolitikerin dann mit in Richtung Dresden und von dort aus dann weiter im Bund oder im Landkreis.
Da hat bestimmt jeder so seine eigenen Befürchtungen und Ängste. Das akzeptiere ich natürlich bei einigen, einige der Teilnehmer kenne ich persönlich. Also das ist eine breite Mischung der Bevölkerung."
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Unsere Bilder
- Bürgermeisterin im Gespräch mit Teilnehmer
- Demozug in Bewegung
- Demonstranten legen Kerzen ab
- Mediziner stecken Abschlüsse ihrer medizinischen Berufe in Briefkasten
- div. Schnittbilder
- O-Ton