Coronaprotest in Plauen: Polizeischutz für Antifa und Gegendemonstranten. Über 400 Teilnehmer spazieren durch die Stadt
Den Gegnern der Coronamaßnahmen standen am Montag politische Gegner gegenüber. (ausführlicher O-Ton) Es kam Wortgefechten. Vorbeugend wurde eine Polizeikette gezogen, um die beiden Gruppen zu trennen.
Datum: 17.01.2022 - 23:20 Uhr
Ort: Plauen / Sachsen / Vogtland
Am Montagabend rufte das Bündnis für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage dazu auf, in Plauen Gesicht zu zeigen gegen die illegalen Montagsdemonstrationen. "Gemeinsam wollen wir ein Zeichen setzen und zeigen, dass die Mehrheit für einen anständigen und solidarischen Umgang miteinander steht und nicht laut spazieren geht", heißt es im Aufruf des Bündnisses.
Unter Einhaltung der Coronaschutzverordnung durften Menschen in einem abgesperrten Bereich Haltung zeigen. Mit hilfe von Bannern zeigten sie ihre eindeutige Botschaft gegenüber Querdenkern und rechten Gruppierungen. Die Polizei
Bereits in der vergangenen Woche hatte das Bündnisses am Wendedenkmal ihren Protest gegen die Montagsdemos gezeigt. Rechtsextreme Gruppierungen wie die "Freien Sachsen" sowie die Kleinstpartei Dritter Weg hätten in Sachsen die Organisation und Steuerung der sogenannten Spaziergänge übernommen.
Vorbeugend wurde eine Polizeikette gezogen, um die beiden Gruppen zu trennen. Die Lage blieb friedlich.
Pressemitteilung der Polizei Sachsen/ Zwickau
In Plauen wurde im Vorfeld eine Versammlung am Wendedenkmal angemeldet. Dort fanden sich gegen 18:00 Uhr rund 50 Teilnehmer ein. Gegen 19:00 Uhr näherte sich der Versammlung ein unangemeldeter Aufzug von rund 350 Teilnehmern, der sich zuvor auf dem Postplatz formiert hatte und anschließend über Albertplatz, Friedensbrücke und Dittrichplatz Richtung Wendedenkmal gezogen war. Vorbeugend wurde eine Polizeikette gezogen, um die beiden Gruppen zu trennen. Die Lage blieb friedlich.
Weitere unangemeldete Aufzüge fanden unter anderem in Auerbach, Klingenthal, Lichtenstein, Glauchau und Crimmitschau statt. Da diese Nichtanmeldung einen Verstoß gegen das Sächsische Versammlungsgesetz darstellt, wurden Anzeigen gegen Unbekannt erstattet und Ermittlungen aufgenommen.
Insgesamt waren rund 225 Beamtinnen und Beamte im Einsatz. Unterstützt wurde die Polizeidirektion Zwickau durch die sächsische Bereitschaftspolizei.
(al/ow)
Pressemitteilung Bündnis für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage im Vogtland
Mit Anstand für Abstand
Viele Menschen sind der Pandemie müde, finden Masken nervig und nicht jede Maßnahme ist immer nachvollziehbar. Dennoch hält sich die Mehrheit an Maßnahmen und Regeln.
Nur zusammen kann man diese Pandemie besiegen und die ersehnte Normalität zurückgewinnen. Daher rufen wir alle Vogtländer:innen dazu auf, #mitAnstandfürAbstand Gesicht zu zeigen gegen die sogenannten "Spaziergänge".
In Sachsen haben die Organisation und Steuerung der "Querdenker" und Spaziergänge rechtsextreme Gruppierungen, wie die "Freien Sachsen" und der "III. WEG" übernommen - insbesondere in Plauen. Dies wollen wir nicht hinnehmen!
Um das Wendedenkmal und dessen mutiges Erbe vor Missbrauch zu schützen, haben wir jeden Montag eine Versammlung vor Ort angemeldet. Die von uns angemeldeten Versammlungen am Wendedenkmal, immer ab 18:30 Uhr, sollen ein gemeinsames Zeichen aller demokratischen Akteure und der Zivilgesellschaft sein. Gemeinsam wollen wir ein Zeichen setzen und zeigen, dass die Mehrheit für einen anständigen und solidarischen Umgang miteinander steht und nicht laut spazieren geht. Wir freuen uns, dass auch andere zivilgesellschaftliche Organisationen unserem Beispiel vom 10.01.2022 folgen und offen Position zu den "Spaziergängen" bzw der Querdenken-Bewegung beziehen.
Quelle: https://demokratie-buendnis-vogtland.de/pages/posts/mit-anstand-fur-abstand-131.php
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Unsere O-Töne
Jeannette Haase-Pfeuffer vom Bündnis für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage: "Wir wollen einen Gegenprotest gegen die ständigen Querdenker Spaziergänge. Wir stehen hier am Wendedenkmal, weil das Denkmal von den Spaziergängern seit der Corona Pandemie immer wieder missbraucht wird. Hier sind 89 mutige Menschen auf die Straße gegangen. Weil die Spaziergänger hier durch die Straßen ziehen mit den Worten „Frieden, Freiheit, keine Diktatur“ Wir haben keine Diktatur, wir haben eine Demokratie. Genau dafür sind 89 die Menschen auf die Straße gegangen und das ist der Missbrauch. Und deswegen stehen wir hier, um dieses Denkmal in Plauen zu schützen.
Wir erwarten uns von dieser Aktion, dass die Zivilgesellschaft aufsteht, Gesicht zeigt und sagt „So geht es nicht“. Nicht in Form von Spaziergängen, sondern eben tatsächlich Dinge angesprochen werden können. Auf sachlicher, normaler Basis, aber ohne Gewalt, ohne Angriffe, ohne Beleidigungen.
Berechtigte Kritik ist angebracht und auch teilweise notwendig. Auch wir sind Maske leid und auch die Pandemie sind wir leid. Aber trotzdem läuft man nicht, wenn man für Freiheit steht mit Neonazis zusammen. Das ist sehr widersprüchlich. Eine Distanzierung öffentlich gehört einfach dazu. Mit solchen Leuten läuft man nicht und das ist aber hier bewusst so gewollt. Also man läuft bewusst mit diesen Leuten und duldet sie und distanziert sich eben nicht, wie viele Leute sind.
Heute sind wir 50 Leute. Wir haben für jeden Montag hier den Gegenprotest angemeldet und hoffen, dass noch ganz, ganz viele Menschen aus der Zivilgesellschaft hier mit stehen werden."
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Unsere Bilder
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- Gegnern der Coronamaßnahmen
- Gegendemo-Teilnehmer
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