NEWSID: 2009
Datum: 17.03.2022 - 20:21 Uhr | Sachsen

Ukraine-einmalige Spendenaktion, Feuerwehr spendet zwei Löschfahrzeuge – viele O-Töne: Löschfahrzeuge aus Bayern im Wert von mehreren Zehntausend Euro für Ukraine gespendet, Gemeinde Oberasbach überreicht Kameraden aus dem Erzgebirge Löschfahrzeuge, Kameraden bringen Löschfahrzeuge an die polnisch-ukrainischen Grenze, mehrere tausend Kilometer Fahrtstrecke

Riesige Spendenaktion im Erzgebirge: unzählige Gerätschaften werden ebenfalls gespendet, Ukrainerin vor Ort: „Ganze Nacht nicht geschlafen, ganze Nacht Bomben. Vielen Dank liebes Deutschland“

Ukraine-einmalige Spendenaktion, Feuerwehr spendet zwei Löschfahrzeuge – viele O-Töne: Löschfahrzeuge aus Bayern im Wert von mehreren Zehntausend Euro für Ukraine gespendet, Gemeinde Oberasbach überreicht Kameraden aus dem Erzgebirge Löschfahrzeuge, Kameraden bringen Löschfahrzeuge an die polnisch-ukrainischen Grenze, mehrere tausend Kilometer Fahrtstrecke: Riesige Spendenaktion im Erzgebirge: unzählige Gerätschaften werden ebenfalls gespendet, Ukrainerin vor Ort: „Ganze Nacht nicht geschlafen, ganze Nacht Bomben. Vielen Dank liebes Deutschland“

Datum: 17.03.2022 - 20:21 Uhr
Ort: Sehmatal-Sehma / Sachsen / Landkreis Erzgebirgskreis

In der Ukraine herrscht Krieg. Die Spendenbereitschaft in Deutschland ist sehr groß. Im erzgebirgischen Sehma entstand ein Spendenaufruf, der ungewöhnliche Ausmaße annahm. Heiko Pietzsch, Mitglied der Stadtfeuerwehr Annaberg-Buchholz Ortsfeuerwehr Buchholz steht mit vielen ukrainischen Kameraden in Kontakt. Im Jahr reist er mehrmals zu der Partnerfeuerwehr Solotonosha. Seitdem der Krieg herrscht ist eine Reise jedoch unmöglich. Die Kameraden aus der Ukraine benötigen derzeit viele Dinge. Die Feuerwehrtechnik ist in diesem Land auf einem sehr alten Niveau. Die Kameraden besitzen teilweise keine Einsatzkleidung, geschweige denn Technik. Für Heiko Pietzsch kein Grund zu zögern. Zusammen mit dem Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge, Paul Schaarschmidt, fand ein Aufruf über die sozialen Netzwerke statt. Dieser wurde sogar auf den Kanälen des Deutschen Feuerwehrverbandes geteilt. Prompt entstand ein reges Interesse und Spendenaufkommen. Nach einigen Tagen meldete sich die Stadt Oberasbach. In der Gemeinde vor den Toren Nürnbergs standen zwei ausgemusterte Löschfahrzeuge zur Verfügung. Die Fahrzeuge haben in dieser Gemeinde ausgedient, nachdem diese zwei Fahrzeuge neu beschafft wurden. Bei Recherchen der Stadtverwaltung zur Veräußerung der Fahrzeuge, fand sich der Hilferuf des Deutschen Feuerwehrverbandes, der Feuerwehrfahrzeuge und Ausrüstung für Feuerwehren in der Ukraine sucht. Daraufhin wurde der verlinkte Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge (via Ukrainefreunde Erzgebirge) kontaktiert und erste Gespräche geführt. Kameraden der Stadtfeuerwehr Annaberg-Buchholz fuhren vor gut einer Woche in die Gemeinde und nahmen die zwei Löschfahrzeuge freudestrahlend in Empfang. Die Fahrzeuge wurden ins Erzgebirge gebracht und fanden Unterschlupf auf einem Firmengelände in Sehma. In der Zwischenzeit wurde im ganzen Chemnitzer Land, inklusive des Erzgebirgskreises Spenden gesammelt. Allerlei Feuerwehrgerätschaften waren vorhanden: hydraulisches Rettungsgerät, Strahlrohre, Schläuche, Einsatzbekleidung inklusive Feuerwehrhelmen und ein Lüfter wurden am Donnerstagabend zum Sammelplatz gebracht. In ihrer Freizeit fuhren verschiedene Kameraden die Ortsfeuerwehren im Erzgebirgskreis an und holten die gespendeten Sachen ab. Am Donnerstagnachmittag wurden die Gerätschaften auf den Fahrzeugen verstaut. Selbst am späten Abend gab es noch immer Spendenzuläufe. Vollgepackt starten die zwei Löschfahrzeuge mit frischem TÜV am Freitagabend an die polnische Grenze. Hier werden die Fahrzeuge den ukrainischen Kameraden übergeben. 700 Kilometer geht es anschließend für die Fahrzeuge nahe Kiew. Bei den Dieselpreisen entstehen natürlich enorme Kosten. Diese tragen verschiedene Kommunen im Erzgebirgskreis. Die Spendenbereitschaft lässt viele Kameraden und auch den Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge sprachlos werden. Mit zwei Löschfahrzeugen hat niemand gerechnet. Lesia Shcherbii kommt aus der Ortschaft Solotonosha. Sie wohnt mit ihrem Mann in Deutschland. Ihre Familie ist derzeit dem Kriegsleiden ausgesetzt. In einem emotionalen Interview schildert sie, wie es der Familie aktuell geht: „Es gibt nur Bomben, die letzte Nacht war besonders schlimm.“

Weiterführende Links:

https://www.feuerwehr-oberasbach.de/2022/03/12/naechster-einsatz-folgt-bestimmt/?fbclid=IwAR3dRaVo-gBOYlTImTbz3IxcYhpS8y0I9mV7PWJH4_mp5pUlZCUlbZbc83M


https://kfv-erz.de/03-03-2022-spendenaktion-einsatzkleidung-und-ausruestung-fuer-die-ukraine/?fbclid=IwAR3RPJ8y96cdoVJsTu8ySmCmIm7rOQ1ZsCy7bP3vaMzWFBc4l8hx2Fezfkk

© extremwetter.tv / Bernd März
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Unsere O-Töne
Florian Jahr – Feuerwehr Buchholz:
„Für das Alter ist er noch sehr gut in Schuss. Bremserei, Reifen alles noch top. Lenkung, Getriebe alles noch in Ordnung. Ich denke die ukrainischen Kameraden werden sich darüber freuen. Die Pumpe haben wir geprüft, sie ist gut.“

Dominik Loeber – Feuerwehr Geyersdorf: „Wir sind von der Feuerwehr Annaberg und Geyersdorf. Wir haben das Zeug vom Regionalbereich Marienberg geholt. Wir wollten die Aktion unterstützen. Wir waren dienstlich in Marienberg und haben die Spenden abgeholt. Wir finden die Aktion Klasse. Es eine schlimme Lage, ich finde solch eine Lage gut. Es gibt Kommunen, die würden noch Geld raus schinden, aber die Fahrzeuge wurden gespendet, Hut ab.“

Heiko Pietzsch – Feuerwehr Buchholz, Organisator: „Die Idee ist zu Stande gekommen, mich haben die Kameraden der Ukraine angesprochen, Hey Mensch habt ihr nicht ein Auto für uns, unsere Technik ist der Einsatzbelastung nicht gewachsen. Ich habe mich an Paul Schaarschmidt gewandt und so ist es entstanden über einen Spendenaufruf, der auch vom Deutschen Feuerwehrverband aufgegriffen wurde. Herr Schlichting hat mich per Mail angeschrieben. Mensch das ist eine gute Idee, wir würden die zwei Fahrzeuge nehmen. Es ist unbürokratisch abgelaufen. Letzten Samstag konnten wir die Fahrzeuge abholen, wir wurden von den Kameraden herzlich empfangen. Das ist schon ziemlich ungewöhnlich die Aktion. So ein Löschfahrzeug hat noch immer einen Wert von 10.000 Euro. Wir haben alles bekommen: Spenden von Privatpersonen, Strahlrohre, Schläuche, Sprungretter, hydraulische Rettungssätze, Saugleitungen. Die Fahrzeuge können gleich in den Einsatz gehen. Bei dem großen Löschfahrzeug mussten wir gestern zum TÜV fahren und hat mit geringen Mängeln noch TÜV bekommen. Wir verpacken heute alles. Wir starten am morgigen Abend mit Fahrern. Wir fahren bis an die ukrainische Grenze. Die ukrainischen Kameraden kommen an die polnische Grenze und übernehmen die Fahrzeuge und unterweisen sie noch einmal. In der Region gibt es schon Raketenangriff, es ist Krieg leiter.

Paul Schaarschmidt – Kreisfeuerwehrverband Erzgebirge: „Wir wussten, dass in der Ukraine immer wieder Spenden benötigt werden. Vor einigen Jahren hatten wir Dinge shcon über und die gingen über. Wir haben wieder Kontakt aufgenommen. Wir kennen unter uns Kameraden und waren uns einig: Wir müssen helfen und starteten eine gemeinsame Aktion. Es sind um die 20 Feuerwehren bis ins Chemnitzer Land die gespendet haben. Das besondere Oberasbach aus Bayern, 200 Km weg, hat über den deutschen Feuerwehrverband davon erfahren. Wir haben das public gemacht. Wir haben Sprungretter bekommen. Wir haben viel Sanitätsmaterial bekommen. Mir ist es ganz wichtig, dass die Kameraden gut an die Grenze kommen. Es sind mehrere tausend Kilometer und das die Fahrzeuge lange ihren Zweck erfüllen, in Frieden.

Lesia Shcherbii – Ukrainerin, wohnt aber in Deutschland: „Ich habe gewohnt in Ukraine. Ich bin traurig. Die Situation ist schwierig. Ich habe viele in der Ukraine: Onkel, Cousine. Mein Bruder wohnt in Kiew und ich habe Kontakt gehabt. Es war ganz schwierig. Er hat Kinder, zwei Frauen. Diese Nacht war ganz schlimm. Ganze Nacht nicht geschlafen, ganze Nacht Bomben. Das finde ich seht gut. Vielen Dank liebes Deutschland. Ich bin dankbar.“

    Unsere Bilder
  • Maschninist fährt mit Feuerwehrauto
  • Auto wird gestartet
  • Maschinist am Lenken
  • Feuerwehrauto mit Blaulicht
  • Feuerwehr fährt mit Blaulicht
  • Schriftzug Feuerwehr Oberasbach
  • Schläuche werden gerollt
  • Kofferraum voller Spenden
  • Kamerad prüft Strahlrohr und Einsatzjacken
  • Löschfahrzeug voller Spenden
  • Kameraden verlasten Spenden
  • Technik wird kontrolliert
  • Pumpe wird überprüft
  • Kartons werden verpackt
  • Anhänger voller Spenden
  • ausführliche, zahlreiche O-Töne

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