Dramatische Gletscherschmelze in den Alpen: Mai-Hitze sorgt für massive Schneeschmelze – extrem schlechte Ausgangslage für den Sommer, Klima-Experte im exklusiven Interview OTON, erschreckende Bilder vom Aletschgletscher in der Schweiz

Datum: 17.05.2022 - 15:05 Uhr
Ort: Alteschgletscher / Schweiz / Wallis

Es sind Bilder wie im Hochsommer: Die Alpen sind vielerorts bereits schneefrei, die Gletscher liegen teils blank. Noch nie seit Wetteraufzeichnung hat man zu dieser Jahreszeit im Frühjahr so wenig Schnee beobachtet, der normalerweise das Gletschereis vor der intensiven Sonneneinstrahlung schützt. Nun liegt das Eis bereits an vielen Stellen blank, sodass die Gletscherschmelze bereits voll im Gange ist und die Wasserabflüsse Rekordwerte erreichen (z.B. Massa, Aletschgletscher). Es ist eine dramatische Ausgangslage für den Hochsommer, dann wenn die Schmelze eigentlich ihren Höhepunkt findet. Die Nullgradgrenze liegt derzeit täglich zwischen 3500 und über 4000 m Höhe. So hoch wie sonst an heißen Tagen im Sommer. Alles deutliche Zeichen des Klimawandels, so Dr. David Volken, Schweizer Meteorologe und Gletscherexperte im exklusiven Interview (O-TON). Der Wandel ist vor allem im Alpenraum spürbar, deutlich stärker als im Flachland. Jedes Jahr werden neue Rekorde gebrochen: Viel zu wenig Schnee, kaum Niederschlag und die Temperaturen außergewöhnlich hoch. Die Trockenheit ist vor allem auf der Alpensüdseite zu spüren. Der längste und wirtschaftlich wichtigste Fluss in Italien, der Po, weißt derzeit einen Rekord-Niedrigwasserstand auf. Unsere aktuellen Bilder zeigen die dramatische Lage des Klimawandels im weltbekannten Aletschgebiet in der Schweiz, mit beeindruckenden Drohnenaufnahmen vom größten Gletscher der Alpen, dem Großen Aletschgletscher.

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