Extreme Dürre in Italien: Neue schockierende Bilder – Vertrocknete Maisfelder, heftige Hitzewelle wird die Lage weiter verschlimmern, Boote liegen im Trockenen, Flüsse ausgetrocknet, Experten im deutschen O-Ton über die dramatische Situation, Drohnenbilder zeigen das ganze Ausmaß der extremen Trockenheit
Katastrophale Wetteraussichten für die Dürreregion in Italien: Täglich über 40 Grad und kein Tropfen Regen
Datum: 11.07.2022 - 06:50 Uhr
Ort: Sermide, Podelta / Italien / Po-Ebene
Unser Meteorologe und Dokumentarfilmer Marco Kaschuba war zusammen mit Dr. David Volken (O-Ton), Klimaexperte aus dem Schweizer Wallis, in Norditalien und haben erneut die extreme Dürre dokumentiert und neue schockierende Bilder eingefangen. Auch mit dem Hydrolgen und Wasserexperten Dr. Andrea Salvetti aus dem Tessin haben sie gesprochen (O-Ton).
Story: Norditalien erlebt derzeit die schwerste Dürre seit über 70 Jahren. Flüsse und Felder trocknen aus und Wassernachschub aus den Alpen gibt es kaum. Auch Regen ist weiter nicht in Sicht. Nun wurde in sämtlichen Regionen Norditaliens der Notstand ausgerufen. Bereits der Winter war außergewöhnlich trocken und schneearm. Viele Skiregionen in den Südalpen blieben geschlossen.Im Frühjahr fehlte somit das Schmelzwasser aus den Alpen. Die große Seen wie der Lago Maggiore führen teils Rekord-Niedrigwasser. Die Po-Ebene in Norditalien gehört zu den wichtigsten Landwirtschaftsregionen Europas. Das Wasser für die Bewässerung der Pflanzen wird zunehmend knapp und bereits jetzt sieht man an vielen Stellen die Folgen der extremen Trockenheit. Manche Kulturen sind bereits komplett vertrocknet. Der wichtigste Wasserlieferant ist der Po, der längste Fluss Italiens, der jetzt zu einem Rinnsal verkümmert. Ein weiteres Problem ist, dass das Salzwasser der Adria immer tiefer in die Flussarme des Podeltas eindringen kann und dort die Anbauflächen versalzt. Landwirte können dort nicht mehr bewässern. In einigen Städten ist der Zugang zu Trinkwasser bereits beschränkt.Bürger dürfen dieses tagsüber nur zum Kochen, Trinken und für die Körperhygiene verwenden. Das Bewässern von Gärten oder das Waschen von Autos ist in dieser Zeit verboten. Die Trockenheit ist in weiten Teilen Europas zu spüren. Von Spanien und Portugal über Frankreich und Italien bis in den Osten Deutschlands. Eine Entspannung der Lage scheint vorerst nicht in Sicht. Im Gegenteil, trockenes und heißes Hochdruckwetter könnte die Lage in vielen Regionen noch deutlich verschärfen. Einige Wettermodelle rechnen sogar mit einer starken Hitzewelle mit täglichen Temperaturen von über 40 Grad im Schatten.
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Unsere O-Töne
- Dr. David Volken, Meteorologe und Klimaexperte aus der Schweiz: Über die Außergewöhnliche Dürre in Italien und Europa.
- Dr. Andrea Salvetti, Hydrologe und Wasserexperte aus dem Tessin, Ufficio dei Corsi d'Acqua: Über die Dürre und Wassersituation an den Norditalienischen Seen und der Poebene. "Die Situation ist sehr kritisch".
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Unsere Bilder
- komplett vertrocknete Maisfelder
- Boote stehen im Trockenen (Sermide)
- Flusshafen ohne Wasser
- ausgetrocknete Felder
- ausgetrocknete Flussbetten (Brenta)
- riesige Sandbänke
- Po als kleiner Rinnsal
- Drohnenbilder Po
- Drohnenbilder Podelta und Adria
- Bewässerung von trockenen Feldern
- Bilder am Comersee (starkes Niedrigwasser)
- O-Töne