(UP) Hitzeschock am Rhein: Großes Fischsterben befürchtet - Bau für Kaltwasserzonen laufen auf Hochtouren, Wassertemperatur steigt rasant an, Niedrigwasser am Rhein, Zuflüsse teils ausgetrocknet, Drohnenaufnahmen, Experte im Interview (O-TON)
Fischereivereine schlagen Alarm: Die Wassertemperatur steigt rasant, die Pegel fallen weiter
Datum: 17.07.2022 - 22:26 Uhr
Ort: Öhningen DE, Schaffhausen CH / Baden-Württemberg / Hochrhein
Heiße Sommer und Dürreperioden wie in diesem Jahr, führen zu sehr hohen Wassertemperaturen in unseren Flüssen und Seen. Das ist eine fatale Entwicklung für kälteliebende Fischarten wie Forelle und Esche. Im Hitzesommer 2018 stieg die Wassertemperatur am Hochrhein im Grenzgebiet Deutschland – Schweiz auf 28 Grad. Viel zu hoch. 90% der Eschen sind damals verendet.
Auch in diesem Sommer könnte ein großes Fischsterben eintreten, denn der Rhein zwischen Schaffhausen und dem Untersee westlich des Bodensees misst derzeit bereits 22-24 Grad Wassertemperatur (On Tape). Mehr als 25 Grad vertragen die Fische aber nicht, und die nächste Hitzewelle steht bereits an. Die extreme Trockenheit sorgt für Niedrigwasser am Rhein, manche Zuflüsse sind bereits ausgetrocknet. Deshalb baut man nun mit Hochdruck sogenannte Frischwasserbecken, Zonen wo kleine Bäche kühles und sauerstoffreiches Wasser in den Rhein führen. Mit Bagger werden künstliche Becken erschaffen, wo die Wassertemperatur bei 17-18 Grad (On Tape) liegt, ideal für die Fische. Wir haben uns diese Maßnahmen im Grenzbereich zwischen Öhningen (LK Konstanz, DE) und Schaffhausen (Kanton Schaffhausen, CH) angeschaut und mit einem Experten gesprochen (O-TON: Stefan Lebeda, Fischereiverwaltung Kanton Schaffhausen). Zusätzlich haben wir inklusive im zweiten Teil (Videodatei Teil2) Archivmaterial aus dem oben genannten Hitzesommer 2018 an selber Stelle (Schaffhausen). Tote Fische und Wassertemperaturmessung des Rheins bei 28 Grad.
UPDATE 19.07.2022: Traurige Prognose: Laut Experten steigt die Temperatur des Hochrheins sogar noch schneller an als vermutet. Man muss noch in dieser Woche mit dem traurigen Beginn des Fischsterbens rechnen.
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Unsere O-Töne
Stefan Lebeda, Fischereiverwaltung Kanton Schaffhausen: Über die aktuelle Lage und über die Baumaßnahmen im Rhein im Kampf gegen ein großes Fischsterben.
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Unsere Bilder
- Rhein
- Kaltwasserbecken
- Bagger im Einsatz
- Bäche mit kühlem Frischwasser
- Sandbänke durch Niedrigwasser
- Nahezu ausgetrocknete Zuflüsse (Thur)
- Drohnenaufnahmen
- Experte im O-TON
- Tote Fische (2018, Teil2)
- Temperaturmessung Hochrhein 28° C (2018, Teil2)