(UP) Matterhorn wird gesperrt - Zermatt schließt höchstgelegenes Sommerskigebiet Europas, absolute Lebensgefahr, Nullgradgrenze bricht neuen Rekord, Frostgrenze steigt auf nie dagewesene 5185 m, exklusives und ausführliches Experten-Interview mit Sicherheitschef des weltbekannten Matterhorns, Hochwasser durch Gletscherschmelze
Bergretterlegende Bruno Jelk im Interview: Schockierende Worte eines Experten
Datum: 26.07.2022 - 13:14 Uhr
Ort: Matterhorn / Schweiz / Zermatt
Zu wenig Schnee, zu hohe Temperaturen. Zermatt schliesst den Sommerskibetrieb. Es ist die höchstgelegene Sommerskiregion Europas. Wegen der andauernden heissen Temperaturen hat es im Skigebiet von Zermatt eine zu dünne Schneedecke gegeben. Auch der schneearme Winter trägt dazu bei. Weiter schreibt die Zermatt Bergbahnen AG in einer Medienmitteilung: In Kombination mit den hohen Temperaturen und den damit verbundenen Niederschlägen in Form von Regen auf über 4000 m ü. M. verunmöglichen temporär eine Fortführung des Sommerskibetriebes. Auch am weltbekannten Matterhorn wurde nun eine offizielle Empfehlung an alle Bergsteiger, Tourenführer und Alpinisten herausgegeben, worin es heißt, man solle das Matterhorn aufgrund von der brisanten Steinschlag- und somit Lebensgefahr bis auf weiteres nicht mehr besteigen. Somit stoppen Bergführer ihre Touren auf das Matterhorn. Auf italienischer Seite wurde der Zugang zum Matterhorn sogar offiziell gesperrt bzw. verboten. Die Empfehlungen gelten auch für andere Berge im Hochgebirge. Wir haben uns dazu exklusiv mit dem Sicherheitschef des Mattertals Bruno Jelk unterhalten (Interview, O-TON). Er ist auch international als Bergretterlegende bekannt. Er ist schockiert über die Zustände in den Alpen. Noch nie hat er solche Bedingungen miterlebt wie heute.
Laut Meteoschweiz wurde nun sogar ein neuer Temperaturrekord über den Alpen erreicht. Die Nullgradgrenze bewegt sich in der aktuellen Hitzeperiode weit über dem höchsten Alpengipfel. In der Nacht auf Montag erklomm sie 5184 Meter über Meer - einen neuen Rekord. Der alte Rekord stammt vom 20. Juli 1995, wie Meteoschweiz mitteilte. Damals lag die Nullgradgrenze auf 5117 Metern. Die Nullgradgrenze - die Höhe, in welcher die Temperatur in die Minusgrade kippt - ermitteln die Meteorologen mit Wetterballons. Sie steigen zweimal täglich von Payerne VD auf. Der neue Rekord wurde beim nächtlichen Sondenaufstieg gemessen. Dass die Nullgradgrenze auf über 5000 Meter über Meer klettert, kommt nicht sehr häufig vor, wie Meteoschweiz, das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, schreibt. Die Abflüsse der Gletscher führen derzeit sogar Hochwasser, so brisant ist die Gletscherschmelze in diesen Tagen. Ein trauriges Bild.
Update Videodatei Teil2: Diverse Schnittbilder der Region und des Matterhorns von der italienischen Seite aus (Cervinia).
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- Bruno Jelk, Sicherheitschef Mattertal, Bergretterlegende: Schockierende Worte zur aktuellen Sutuation in den Alpen und zum Risiko und Lebensgefahr am Matterhorn.
- Wanderer, O-TON (EN).
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