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Datum: 08.03.2023 - 20:08 Uhr | Spanien

Mallorca droht Dürre-Alarm: Wasserversorgung gefährdet – Schlimmer Dürresommer möglich, Rekord-Tourismusjahr erwartet, dabei fehlt das Wasser – Stauseen trotz Unwetter bereits jetzt schon extrem tief, Regen im Herbst und Winter ausgeblieben, Experten im O-TON

Erste Hitzetage am Wochenende in Spanien erwartet - Droht der Urlaubsinsel ein massiver Dürresommer? Generaldirektorin der Wasserversorgung im O-TON sehr besorgt

Mallorca droht Dürre-Alarm: Wasserversorgung gefährdet – Schlimmer Dürresommer möglich, Rekord-Tourismusjahr erwartet, dabei fehlt das Wasser – Stauseen trotz Unwetter bereits jetzt schon extrem tief, Regen im Herbst und Winter ausgeblieben, Experten im O-TON: Erste Hitzetage am Wochenende in Spanien erwartet - Droht der Urlaubsinsel ein massiver Dürresommer? Generaldirektorin der Wasserversorgung im O-TON sehr besorgt

Datum: 08.03.2023 - 20:08 Uhr
Ort: Mallorca / Spanien / Mallorca

Trotz des Unwettertiefs mit reichlich Schnee in den Bergen Ende Februar, droht vielen Regionen in Spanien und den Balearen ein Dürre-Sommer 2023. Die extreme Trockenheit hat auch längst die Deutschen liebste Urlaubsinsel erreicht: Mallorca. Der letzte Sommer war schon sehr heiß und trocken, nun blieb der enorm wichtige Niederschlag im Herbst und Winter weitgehend aus. Die Trinkwasserspeicher konnten sich demnach nicht erholen. Die zwei größten Stauseen auf der Insel (Gorg Blau) sehen derzeit aus wie im Hochsommer. Kaum noch Wasser ist vorhanden und auch das Grundwasser ist massiv abgesunken. Die vorhandenen Meerwasser-Ensalzungsanlagen reichen allein nicht aus, um die Trinkwasserversorgung auf der Insel aufrecht zu erhalten. Es braucht dringend Regen. Zudem erwarten man in diesem Jahr ein Rekord-Tourismus-Jahr. Wie sollen Millionen von Menschen versorgt werden? Die Generaldirektorin der Wasserversorgung für die Balearen ist sehr besorgt (O-TON). Ebenso der Experte des ökologischen Landwirtschaftsverbandes (O-TON), der auch in den Kulturen einen großen Wandel sieht. Die derzeitige Ausgangslage ist ähnlich wie bei der letzten großen Dürre im Jahr 2015 / 2016, vielleicht sogar wie 1999. Damals mussten Schiffe aus Barcelona Trinkwasser auf die Insel bringen. Im Worst Case wäre das auch diesen Sommer der Fall. Die Unwetter Ende Februar haben nur kurz eine Entspannung gebracht. Zum Wochenende könnten es die ersten heißen Tage mit 30 Grad und mehr in Spaniens geben. Auch auf Mallorca sind bis zu 25 Grad im Schatten möglich.

© extremwetter.tv / Marco Kaschuba
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Unsere O-Töne
Juana Maria Garau Muntaner, Generaldirektorin, Dirección General de Recursos Hídricos, Balearen:

Zusammenfassung: Wenn sich die Wasserspeicher nicht bald wieder durch Regen auffüllen, wird es im Sommer eine schwierige Situation geben. Denn hier auf der Insel sind wir vom Grundwasser abhängig. Wir haben keine großen Flüsse oder Seen. Wir haben zwar Meerwasser-Entsalzungsanlagen. Doch die reichen nicht aus um die Wasserversorgung zu gewährleisten. Wir sind also auf Regen angewiesen. Aus der letzten große Dürre haben wir viel gelernt und können heute die Wasserversorgung besser vernetzen und managen. Doch am Ende brauchen wir trotzdem das Wasser durch Regen. Wir sehen das die trockene Jahreszeit länger geworden ist. Die Regenzeit dafür kürzer, aber heftiger. Immer häufiger kommt es zu Sturzfluten. Das Wasser kann vom Boden gar nicht so schnell aufgenommen werden. Ein großes Problem sind vor allem Hitzewellen. Wenn es heißer ist, brauchen wir wiederum mehr Wasser. Es verdunstet mehr. Die Pflanzen brauchen mehr Wasser. Jeder braucht mehr Wasser. Und das zu managen ist sehr kompliziert.

Miquel Serra, Landwirtschaftsexperte, APAEMA, Associació de la Producció Agrària Ecològica de Mallorca:

Zusammenfassung: Die Pflanzen haben sich in den letzten Jahrhunderten an das Klima angepasst. Jetzt, in nur wenigen Jahrzehnten, haben sich die Bedingungen drastisch verändert. Es ist trockener und schwieriger geworden. Wir können bestimmte Dinge tun, aber es gibt für jede Art und Sorte eine Grenze. Genau das passiert mit dem traditionellen Anbau von Mandel- oder Feigenbäumen. Auch Kichererbsen, sämtliche Tomaten, Wassermelonen und andere Gemüsesorten, können solche Sommer wie den letzten nicht überstehen. Das Schlimmste ist vielleicht, dass wir uns nicht mehr auf die Regenfälle am Ende des Sommers verlassen können. Klar ist nicht jedes Jahr gleich, doch wir wissen, das wir nicht mehr alle landwirtschaftlichen Flächen auf der Insel bewässern können.

    Unsere Bilder
  • Dürrebilder Mallorca
  • Stauseen mit extrem wenig Wasser (Gorg Blau)
  • Wasserspeicher fast leer
  • Riesige Sandbänke
  • Menschen laufen in ausgetrocknetem Trinkwasserspeicher
  • O-TON Generaldirektorin Wasserversorgung Balearen
  • O-TON Landwirtschaftsexperte APAEMA
  • Sonnenuntergang in Palma
  • Menschen am Strand
  • Kite-Surfer

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