Warnstreik Unilever-Werk Auerbach: "Wir lassen uns nicht erpressen" Mitarbeiter und Gewerkschaft forden 500€ mehr Lohn
Arbeitgeberangebot von 6,5% deckt die Inflation nicht...
Datum: 02.03.2023 - 13:14 Uhr
Ort: Auerbach / Sachsen / Vogtland
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) rufte die Beschäftigten des Unilever-Werks in Auerbach am Donnerstag zu einem ersten Warnstreik auf, nachdem in der zweiten Lohnverhandlungsrunde keine Einigung erzielt werden konnte. Die NGG fordert eine Erhöhung der Monatslöhne um 500 Euro für ihre Mitglieder, während das letzte Angebot des Unternehmens nur eine Erhöhung um 6,5% vorsieht, die erst im November dieses Jahres in Kraft treten soll und für 21 Monate bis November 2024 gilt. Die NGG-Tarifkommission hat das Angebot als nicht verhandlungsfähig abgelehnt. Die nächste Tarifverhandlung findet am 9. März statt. Die Beschäftigten benötigen aufgrund der Inflation eine deutlich höhere Lohnerhöhung und die Gewerkschaft möchte die bestehenden Lohnunterschiede zu vergleichbaren Betrieben in westdeutschen Bundesländern abbauen. Im Werk in Auerbach werden Suppen und Soßen hergestellt, unter anderem die Marke Knorr. In anderen Betrieben der sächsischen Ernährungsindustrie wurden in den vergangenen Wochen zahlreiche Tarifabschlüsse mit deutlichen Lohnsteigerungen erzielt.
Pressemitteilung NGG:
Nachdem in der zweiten Lohnverhandlungsrunde für die Beschäftigten des
Unilever-Werkes Auerbach keine Einigung gelang, ruft die Gewerkschaft Nahrung-
Genuss-Gaststätten (NGG) für den morgigen Donnerstag am Standort zu einem
ersten Warnstreik auf.
Warnstreik Unilever Auerbach | 2. März | 12-16 Uhr vor dem Betrieb
Die Lebensmittelgewerkschaft NGG fordert für ihre Mitglieder eine Erhöhung der
Monatslöhne um 500 Euro. Nach dem letzten Angebot des Unternehmens in der
Tarifverhandlung am 23. Februar sollen die Löhne dagegen nur um 6,5% steigen.
Die Erhöhung solle zudem erst zum 1. November diesen Jahres erfolgen, die
Vereinbarung aber 21 Monate bis zum November 2024 laufen. Dazu soll es dreimal
eine Inflationsprämie von je 1.000 Euro geben.
Die NGG-Tarifkommission hat das Angebot als nicht verhandlungsfähig abgelehnt.
Am 9. März findet die nächste Tarifverhandlung statt.
„Für eine Facharbeitskraft wäre das lediglich eine Lohnerhöhung von 186 Euro und
das für einen Zeitraum von fast zwei Jahren. Das stößt zu Recht auf Unmut. Das
Unternehmen muss deutlich nachbessern“, sagt Olaf Klenke von der NGG Ost.
Die Beschäftigten bräuchten angesichts der Inflation ein deutlich höheres
Lohnplus. Die Inflationsprämie ist gut, hilft aber nur kurzfristig und läuft wieder aus.
Die Preise bleiben hoch, deshalb müssten auch die Löhne dauerhaft stärker
steigen. Außerdem will die Gewerkschaft mit ihrer Forderung noch bestehende
Lohnunterschiede zu vergleichbaren Betrieben in den westdeutschen
Bundesländern abbauen. Die Lohnlücke beläuft sich auf mehrere hundert Euro.
Im Werk in Auerbach stellen rund 190 Beschäftigte Suppen und Soßen her, unter
anderem die Marke Knorr.
In anderen Betrieben der sächsischen Ernährungsindustrie Sachsen sind der
Lebensmittelgewerkschaft NGG in den vergangenen Wochen zahlreiche
Tarifabschlüsse mit deutlichen Lohnsteigerungen gelungen. Im FRoSTATiefkühlwerk
steigt zum Beispiel der Lohn einer Facharbeitskraft bis zum Oktober
2024 um insgesamt 587 Euro. Zum 1. Januar erfolgt dann eine endgültige
Angleichung auf das Lohniveau des Schwesterwerkes in Rheinland-Pfalz.
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