NEWSID: 2534
Datum: 17.04.2023 - 07:41 Uhr | Italien

(UP) Offiziell neuer historischer Tiefstand: Dürre-Alarm am Gardasee - Jetzt so wenig Wasser wie nie zuvor - Extreme Wasserkrise und Dürre erreicht neues Level, Touristen im Osterurlaub sehr besorgt O-TÖNE, Dürre in Norditalien bricht neuen Aprilrekord, Hotel- und Klimaexperten schlagen Alarm O-TÖNE

Wasserstand wie nie zuvor - Offiziell nun neuer Allzeitrekord am Gardasee erreicht - Dürre zum Beginn der Tourismus-Saison und Landwirtschaft: Es fehlt Wasser an allen Ecken - Hitzerekorde derweilen in Spanien

(UP) Offiziell neuer historischer Tiefstand: Dürre-Alarm am Gardasee - Jetzt so wenig Wasser wie nie zuvor - Extreme Wasserkrise und Dürre erreicht neues Level, Touristen im Osterurlaub sehr besorgt O-TÖNE, Dürre in Norditalien bricht neuen Aprilrekord, Hotel- und Klimaexperten schlagen Alarm O-TÖNE: Wasserstand wie nie zuvor - Offiziell nun neuer Allzeitrekord am Gardasee erreicht - Dürre zum Beginn der Tourismus-Saison und Landwirtschaft: Es fehlt Wasser an allen Ecken - Hitzerekorde derweilen in Spanien

Datum: 17.04.2023 - 07:41 Uhr
Ort: Sirmione / Italien / Gardasee-Poebene

UPDATE: HEUTE FRÜH am Montag 17. April 2023 brechen wir einen neuen Allzeitrekord beim Wasserstand am Gardasee. Noch nie seit Messbeginn lag der Wasserstand so tief wie jetzt um diese Jahreszeit (46,9 cm). Der bisherige Rekord (47,0 cm) stammt aus dem Jahr 1953 (70 Jahre). Das bestätigt offiziell heute früh die italienische Aufsichtsbehörde LAGHI, die rund um die Uhr die Wasserstände beobachten und aufzeichnen. Bereits vor wenigen Tagen wurde nur wenige Kilometer weiter südlich am Po, dem längsten und wichtigsten Fluss Italiens, ein neuer Allzeit-Tiefstwert mit 8 Meter unter Normal (Pegel Cremona) gemessen. Die Dürre in Norditalien erreicht nun ein neues Level mit einer deutlich schlechteren Ausgangslage für den kommenden Sommer als noch im vergangenen Jahr. Es wird ein Rekord-Dürresommer erwartet mit schweren Folgen für die Landwirtschaft und die Energieversorgung. Auch der Tourismus muss sich im Hochsommer auf Einschränkungen einstellen.

Die extreme Trockenheit in Norditalien bricht genau zu den Osterferien neue Rekorde. Und das genau in der Zeit, in der Wasser am dringendsten benötigt wird. Denn es ist der Beginn des Tourismus und der Landwirtschaft. Doch die Wasserstände liegen weiter auf Rekordtief. Noch vor einem Monat versuchte man das Wasser des Gardasees zurückzuhalten – ohne Erfolg. Ab jetzt wird es Tag für Tag schlimmer. Der Winterregen ist weitgehend ausgeblieben und Schnee in den Bergen gibt es so gut wie keinen. Wasser aus der Schneeschmelze ist daher kaum noch zu erwarten. Der Sonnenstand und die Temperaturen steigen täglich, damit auch die Verdunstungsrate. Der Wasserstand des Gardasees liegt derzeit Nahe dem Allzeittief. Lokale Medien berichten von einem Wasserstand „wie nie zuvor“. Knapp 60 cm tiefer ist er als zur selben Zeit im Vorjahr. Die Ausgangssituation für den Sommer ist somit noch viel dramatischer als 2022.

Gerade jetzt in der Wachstumsphase fehlt das wichtige Wasser. Die Böden sind staubtrocken und die Flusspegel erreichen neue Rekordwerte. Am Po, dem längsten Fluss Italiens, wurde ein trauriger neuer Allzeit-Aprilrekord erreicht (Pegel Cremona, 8 Meter unter Normal). 70% der Wassermenge fehlt derzeit im Po, der nur noch ein kleiner Rinnsal ist.

Am Gardasee hat man den Ausfluss bereits im Winter auf ein Minimum gedrosselt. Mit der Hoffnung, der Wasserstand würde wieder steigen. Doch die Massnahmen zeigen kaum Wirkung. Die beliebte Haseninsel „Isola San Biagio“ ist weiterhin zu Fuss erreichbar. Auch die großen Felsplatten vor Sirmione liegen immer noch im Trockenen. Touristen sehen das zwiespältig (O-Töne). Zum einen ergeben sich neue Attraktionen und breitere Strände, doch viele Urlauber zeigen sich sehr besorgt um die Situation. Denn die Auswirkungen der extremen Trockenheit werden Jahr zu Jahr schlimmer.

Die Gemeinden fordern nun dringend auf: Ab sofort so viel wie möglich Wasser zu sparen. So soll die Versorgung rund um den Gardasee und für die Landwirtschaft in der Po-Ebene gewährleistet werden. Vor allem im heißen Sommer, wenn hier gut 27 Millionen Touristen ihren Urlaub verbringen und jeder Einzelne Wasser zum trinken und duschen benötigt.

Fällt nicht bald ein lang anhaltender Regen, Experten sprechen von unmöglichen 50 Tagen Dauerregen, droht Norditalien eine Wasserkrise mit schweren Folgen für die Landwirtschaft und Energieversorgung. Diese könnte dann noch deutlich schlimmer werden als die Dürre im Vorjahr (2022), die der italienischen Agrarwirtschaft 6 Milliarden Euro Schaden verursacht hat und damit auch einen deutlichen Preisanstieg im Export. Wir sprechen mit Touristen, Hoteliers und mit einem Klimaexperten vor der Kamera über die derzeitige und zukünftige Situation rund um das beliebte Urlaubsziel der Deutschen.

Angesichts der besorgniserregenden Trockenheit in Italien plant die Regierung in Rom Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung der Dürre. Das Kabinett von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verabschiedete am vergangenen Donnerstagabend ein entsprechendes Dekret, das neue Schritte im Kampf gegen die Wasserknappheit und -verschwendung vorsieht. Hierzu wird ein Sonderkommissar mit weitreichenden Befugnissen ernannt sowie ein Gremium geschaffen, das den Prozess kontrollieren soll. Zudem sollen 8 Milliarden Euro in die Sanierung der Wasserleitungen fließen, denn man vermutet derzeit bis zu 50% Wasserverlust durch marode Leitungen in der Erde.

Derweilen gibt es in Spanien einen Hitzerekord nach dem anderen. Vor allem in Andalusien ist die Dürre bereits katastrophal ( unsere Bilder: https://extremwetter.tv/news/2533 ). Fast 35 Grad wurden am Ostermontag in Malaga gemessen. Außergewöhnlich heiß und sogar ein neuer Rekord. Mit einem Tageshöchstwert von 33,7 Grad wurde ein neuer Monatsrekord für April aufgestellt. Der alte Rekord von 33,1 Grad wurde erst im vergangenen Jahr aufgestellt und die Messreihe geht immerhin bis ins Jahr 1943 zurück.

© extremwetter.tv / Marco Kaschuba
Bilder sind honorarpflichtig zzgl. 7% MwSt. Alle Rechte nach Paragraf 2 UrhG vorbehalten.

Unsere O-Töne

Marco Giovanazzi, Hotelier aus Torbole am Gardasee: Wir haben Durst..., wir brauchen Wasser..., es hat im Winter nicht geregnet, der Gardasee ist viel zu tief... usw.

Dr. David Volken, Klimaexperte aus der Schweiz: Es ist eine katastrophale Dürre und es ist ein klares Zeichen des Klimawandels... usw.

VoxPops deutsche / österreichische Urlauber (Namen auf Band): Über die aktuelle Situation und die besorgniserregende Dürre... usw.

Salvatore Piccolo, Hotelier aus Sirmione (Mann im Anzug bei Sonnenaufgang): Über die aktuelle Situation.



    Unsere Bilder
  • Ausgetrocknete Zuflüsse des Gardasees
  • Komplett trockenes Flussbett
  • Trockene Uferbereiche des Lagio di Tenno
  • Osterferien-Touristen auf den trockenen Felsplatten in Sirmione
  • Touristen an der Haseninsel
  • Drohnenbilder
  • O-Töne Touristen
  • O-Töne Hoteliers
  • O-Töne Klimaexperte
  • Sandwüste am Po (längster Fluss Italiens)
  • Riesige Sand
  • und Kiesbänke
  • Extremes Niedrigwasser am Gardasee
  • div. Schnittbilder

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