(UP) Gluthitze und Trinkwassernot in Spanien: Menschen stehen bei Rekordhitze Schlange um Wasser an LKWs zu zapfen – extreme Dürre wird zur Naturkatastrophe, erschreckend neue Bilder, Seen und Flüsse ausgetrocknet, O-Töne Anwohner, Wasserlieferant und Klimaexperte
Hitzerekorde und historische Dürre in Südspanien – Menschen sind jetzt sogar schon auf Trinkwasserlieferungen angewiesen
Datum: 27.04.2023 - 09:42 Uhr
Ort: Region Córdoba / Spanien / Andalusien
Derzeit überrollt eine Rekord-Hitzewelle Spanien mit Temperaturen von Nahe 40 Grad im Schatten. Das verschärft die extreme Dürre weiter und erreicht neue dramatische Dimensionen: Erste Regionen erleben nun eine Trinkwassernot. Bereits müssen erste Bergdörfer nördlich von Córdoba per Lastwagen täglich mit Trinkwasser versorgt werden. Zu schlecht ist die Wasserqualität des Wassers, das aus dem Trinkhahn sprudelt. Umliegende Flüsse und Speicherseen sind weitgehend ausgetrocknet. Die Anwohner müssen in der Rekordhitze Schlange stehen, um mit Wasserkanister und Plastikflaschen das Trinkwasser direkt vom LKW (25.000 Liter Fassungsvermögen) zu zapfen.
Wir begleiten einen Tag lang einen Trinkwasserlieferanten (Rafael Llergo Rubio) bei seiner Arbeit, während er das Wasser in die umliegenden Dörfern verteilt. Es sind emotionale Momente, wenn Jung und Alt mühevoll das tägliche Trinkwasser abholen. Auch die Bars und Restaurants holen sich das Wasser für Kaffee, Tee und sonstige Nahrungsmittel. Eine neue Wasser-Pipeline sei in Planung, doch die würde frühestens 2028 fertig werden. Zu spät für die aktuelle Wasserkrise. Und der heiße und trockene Sommer beginnt erst noch. Experten vermuten eine Jahrhundert-Dürre, wenn kein Wunder geschieht. Tausende Existenzen sind allein in der Landwirtschaft betroffen. Anwohner erzählen uns vor der Kamera über die Situation vor Ort (O-Töne).
Derweilen werden ein Temperaturrekord nach dem anderen gebrochen. Duzende Wetterstationen melden neue historische Allzeit-Aprilrekorde. Schon jetzt zeigen sich die Städte wie Cordoba wie im Hochsommer. Touristen suchen Schatten auf und fächern die heiße Luft ums Gesicht. Bereits am Mittwoch wurde in El Granado in der Provinz Huelva mit 37,4 Grad der alte spanische Aprilrekord (Murcia, 2011) egalisiert. Am Donnerstag und Freitag wird aus der West-Sahara noch heissere Luft in Richtung Südspanien gepumpt. Somit steigt das Quecksilber in den nächsten Tagen auf neue Rekordwerte an. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sogar die 40-Gradmarke fallen könnte. Klimaexperte Dr. David Volken erklärt die derzeitige Hitze und Dürresituation (O-TON).
Zusatzinfo: Vor drei Wochen berichteten wir bereits ausführlich über die dramatischen Auswirkungen der Dürre auf die Landwirtschaft und Avocado-Plantagen in Andalusien ( https://extremwetter.tv/news/2533 ).
Update Zusatzmaterial: Vertrockneter Salzsee südlich von Sevilla.
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Unsere O-Töne
- Voxpops Anwohner (erste drei O-Töne)
- Rafael Llergo Rubio, Wasserlieferant aus Cordoba: Über die aktuelle, dramatische Trinkwassernot.
- Marco Kaschuba, Meteorologe und Wetterexperte: Aufsager vor dem LKW mit Trinkwasserlieferung.
- Dr. David Volken, Klimaexperte aus der Schweiz: Über die aktuelle Hitze- und Dürresituation in Spanien.
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Unsere Bilder
- Menschen in der Gluthitze
- Menschen beim Wasserholen am LKW
- Trinkwasserlieferung
- div. O-Töne
- Experten Aufsager / O-TON
- ausgetrocknete Seen
- ausgetrocknete Landschaften
- vertrocknete Bäume
- Temperaturanzeige
- Staubtrockene Erde in der Hand
- Antextbilder Wasserlieferant
- Barbesitzer füllt Trinkwasser von LKW in Kaffeemaschine
- Mittagshitze und Sonne
- erschreckende Drohnenbilder
- div. Schnittbilder