Eisglätte - schwere Glätteunfälle: Feuerwehr kann nicht ausrücken und muss erst Schneeketten aufziehen, Winterdienst steckt auf Glatteis fest und kommt für Unfallopfer zu spät, sechs Verletzte bei schwerem Glatteisunfall im Erzgebirge
Einsatzleiter Feuerwehr: „Der Winterdienst stand hier und kam nicht mehr durch. Er war wahrscheinlich gerade am Anfahren. Wir mussten bei einem Fahrzeug erst einmal Ketten aufziehen. Dass wir wenigstens Fahren und Bremsen konnten“
Datum: 20.11.2024 - 23:56 Uhr
Ort: Oberwiesenthal, B 95 / Sachsen / Landkreis Erzgebirgskreis
Gefährliches Glatteis im Erzgebirge! Schneeschauer, Schneeverwehungen und Frost sorgen am Feiertag für chaotische Zustände im Erzgebirge. Besonders betroffen ist die B 95 zwischen Annaberg-Buchholz und Oberwiesenthal. Reihenweise rutschten die Fahrzeuge in den Straßengraben. Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich dabei gegen 17:45 Uhr auf der B 96 in der Ortslage Oberwiesenthal. Auf blankem Eis stießen zwei Fahrzeuge ineinander. Die Feuerwehren aus Bärenstein und Oberwiesenthal kamen zum Einsatz. Eingeklemmt war niemand, dennoch waren insgesamt 8 Personen betroffen. Auf Grund der Patientenanzahl wurde der leitende Notarzt und mehrere Rettungswagen an die Einsatzstelle gerufen. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst behandelten die Patienten erst. Die Retter hatten aber selber Mühe an die Einsatzstelle zu kommen. Nur mit Schneeketten konnten die Retter den Einsatz zügig erreichen. Vor Ort wurden auslaufende Betriebsmittel aufgenommen und die Batterien der Fahrzeuge abgeklemmt. Die B 95 blieb stundenlang gesperrt. Damit die Retter sich überhaupt an der Einsatzstelle bewegen konnten, musste der Winterdienst die Straße salzen - zu spät für die Unfallopfer, denn dieser kam nur wenige Minuten zu spät und stand dann selber vor der Unfallstelle. Für die Einsatzkräfte war die Anfahrt sehr gefährlich. Noch vor Ausrücken mussten die Schneeketten straff gezogen werden. Ohne Schneeketten hätten die Kameraden nicht ausrücken können. Die B 95 blieb stundenlang gesperrt. Laut Einsatzleiter der Feuerwehr gab es insgesamt 6 verletzte Personen zu beklagen.
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Unsere O-Töne
Ronny Faßmann - Einsatzleiter Feuerwehr Oberwiesenthal: „Lage ist so, die B 95 war spiegelglatt. Zwei Fahrzeuge sind zusammengefahren. Die Fahrzeuge waren mit mit in einem Fahrzeug 4 Personen besetzt, in dem anderen Wagen 1 Person besetzt. Mehrere Verletzte, wir mussten langsam anfahren, da es auch für uns gefährlich war. Wir haben die Personen begutachtet und durch unsere Kameraden betreut. Wir haben Rettungssanitäter bei uns in der Feuerwehr. Wir haben die Leute ins Warme geschafft. Durch den leitenden Notarzt werden die Personen gesichtet. Wir haben Brandschutz sichergestellt. Wir haben versucht mit dem Winterdienst die Straße wieder freizumachen. Ja es war für uns gefährlich. Der Winterdienst stand hier und kam nicht mehr durch. Er war wahrscheinlich gerade am Anfahren. Er konnte dann zum Fichtelberg weiterfahren. Für uns war es auch glatt, gefährlich! Wir mussten bei einem Fahrzeug erst einmal Ketten aufziehen. Dass wir wenigstens Fahren und Bremsen konnten. Wir mussten die Ketten nach nachziehen. Eigensicherung ist das Erste, was wir machen. Es bringt keinen was, wenn das Feuerwehrauto umfällt. Vorausschauend fahren, mit Abstand fahren, nicht unbedingt langsam fahren. Dann fangen die Anderen wieder an zu überholen.“
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Unsere Bilder
- Glatteis B 95
- Unfallfahrzeuge
- Winterdienstfahrer streut mit Schaufel Salz
- Feuerwehr schlittert über Einsatzstelle
- Schneeketten auf Feuerwehrautos
- Rettungskräfte auf Anfahrt
- Winterdienst muss Einsatzstelle salzen
- Feuerwehr am Arbeiten
- Schneesturm und Feuerwehr
- abgefahrene Winterreifen
- Stau
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- ausführlicher O-Ton Feuerwehr