Drama um Schatzsucher im Erzgebirge: Kiess und Beton verschließen Stollenzugänge, Freunde befuhren Stollen am Wochenende und nahmen SOS-Zeichen war, Polizei muss Platzverweise an Freunde erteilen
Freunde ganz sicher, dass Oliver K. noch im Altbergbau verschüttet ist, SOS-Zeichen wurden am Wochenende zurückgesandt
Datum: 02.12.2024 - 16:55 Uhr
Ort: Annaberg-Buchholz / Sachsen / Landkreis Erzgebirgskreis
Vor knapp zwei Monaten rückten Feuerwehr, Polizei, Rettungshunde und THW zu einem vermissten Schatzsucher in Annaberg-Buchholz aus. Vermisst wurde Oliver K. (34), ein Schatzsucher aus Annaberg-Buchholz. Am 8. Oktober soll Oliver K. in den Kippenhainer Stollen illegal eingefahren sein. Die Bergsicherung fand Kleidungsstücke und ein Fahrrad an einem Mundloch. Gegenstände, die Oliver K. zugeordnet werden konnten. Es begann eine lebensgefährliche Suchaktion durch Feuerwehr, Rettungshunde, THW und Polizei. Er wurde nicht gefunden. Leichenspürhunde schlugen einige Tage später an. Behörden erklärten ihn anschließend für tot. Er wurde anscheinend von einem selbstausgelösten Verbruch verschüttet.
Drama am Montag an Unglücksstelle
Am Montagvormittag rückte die Bergsicherung an. Zwei Zugänge zum Kippenhainer Stollen wurden verschlossen. Mit Kiess und Beton verschloss man die zwei Mundlöcher. Zuvor waren noch einmal drei Kameraden des Bergbau- und Höhenrettungszuges der Stadtfeuerwehr Annaberg-Buchholz vor Ort. Ein Kamerad befuhr letztmalig den Stollen. Angehörige und Freunde sind entsetzt. Noch am Wochenende hörte man Untertage SOS-Klopfzeichen. Freunde wollten am Montagvormittag verhindern, dass die Mundlöcher verschlossen werden. Die Polizei musste Platzverweise erteilen. Für Freunde völlig unverständlich. Erst am Wochenende wurde mühevoll der Verbruch freigeräumt. Oliver K. war nicht unter dem Verbruch zu finden. Man gab SOS Klopfzeichen ab, welche erwidert wurden. Freunde sind sich sicher, dass Oliver K. noch im Bergwerk ist. Für sie umso unverständlicher, dass die SOS-Zeichen von den Behörden ignoriert werden. „Hier werden heute Beweise vernichtet“, schimpft Oliver K.´s Bekannter. Behörden wollten sich telefonisch nicht dazu äußern. Alle Anfragen sollen schriftlich eingereicht werden.
Redaktioneller Hinweis: Interview mit Freund, Daniel Sonntag, folgt später
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Unsere O-Töne
Daniel Sonntag - Freund von Oliver K.: „Die letzten Wochen sind sehr mühsam verlaufen. Wir hätten gehofft, dass wir von den Behörden etwas Hilfe bekommen, oder ein paar Informationen. Leider vergeblich. Wir haben den Bürgermeister angeschrieben, es gab keine Rückantwort. Einige Grubenleute haben Eigeninitiative ergriffen, um den Verbruch freizulegen. Es waren 5-6 Personen, es ist ihnen gelungen. 2-3 Tonnen Verbruch wurde in den Nächten verlegt. Sodass der Verbruch komplett weg ist. Wir haben eine Patrone und ein Panzertape wurde gefunden. Die Jungs haben SOS-Klopfzeichen gehört, sie haben versucht dies zuverfolgen. Es gab Pfeifzeichen, aber konnten es nicht zuordnen. Es wurde komplett zugeschüttet mit Spritzbeton. Das ist sehr, sehr traurig, nachdem er nicht unter dem Verbruch liegt und Zeichen gehört wurden, dass dem nachgegangen werden muss. Bekannte wollten die Arbeiten verhindern, es wurde ihnen ein Platzverweis ausgesprochen. Es ist sehr traurig, wir sind hin und her gerissen. Es ist sehr schwer darüber zu reden. Wie wir jetzt weitermachen, wir wissen es nicht.“
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Unsere Bilder
- Neue Bilder Teil2: OTon Daniel Sonntag und Freunde vor Ort
- Ampel und Baustelle
- Kiessmischer vor Ort
- Bergsicherung am Arbeiten
- Bergsicherung mit Betonsäcken
- Kiess wird in Mundloch gefüllt
- große Schläuche mit Kiess
- Beton wird in Mundloch geschüttet
- Bergsicherung und Betonsäcke
- div. Schnittbilder