(Mure Alpen, extrem) Extreme Murenschäden im Mölltal: Kirche, Pfarramt, Wohnhäuser schwer beschädigt, ganze Bäume krachen gegen Wohnhaus, riesige Baumstämme und Geröll liegen auf Kirchengelände, Autos wurden regelrecht zusammen geschoben, heftige Aufnahmen und O-Töne von Feuerwehr, Bergwacht und Anwohner
Teils ganze Felswände stürzten gen Tal, Pfarramt steht unter Wasser, 1,5 Meter hoch steht der Schlamm in Gebäuden, Feuerwehr noch lange mit Aufräumarbeiten beschäftigt.
Datum: 19.11.2019 - 15:50 Uhr
Ort: Flattach / Österreich / Mölltal in Kärnten
Zwei Tage nach den massiven Regenfällen und Murenabgängen in Kärnten geht das große Aufräumen voran. Dabei werden erst jetzt die immensen Schäden sichtbar. Im Mölltal sind die Schäden besonders extrem. Zahlreiche Bagger sind dabei, das tonnenschwere Gestein beiseite zuräumen. Ein Grundstück an der B 100 kurz vor dem Ortseingang Obervellach wurde regelrecht verwüstet. Fast einen Meter hoch liegt der Schlamm im Garten. Mit Sandsäcken konnte man verhindern, dass der Schlamm ins Wohnhaus trang (on tape). Dennoch wird es Wochen dauern, bis der Schlamm aus dem Garten verschwunden ist. Der Anwohner schildert uns die vergangenen 48 Stunden. Geschlafen hat er kaum (on tape). Ganze Berghänge und Felsstürze schossen am Sonntag in Flattach ins Tal und verwüsteten mehrere Wohnhäuser und eine Kirche samt Pfarramt komplett. In Höhe des Gasthofs Raggaschlucht erwischte es ein Familienhaus extrem hart. Ganze Baumstämme schlugen im Wohnhaus ein. Autos wurden regelrecht zusammengeschoben. Das komplette Erdgeschoss ist hinüber. Waschmaschinen und Schubkarren an Schlamm werden ins Freie gebracht (on tape). Dutzende Helfer sind hier im Einsatz. Das Grundstück liegt voller Gestein und riesigen Baumstämmen. Die Bergwacht Fragant ist ebenfalls im Einsatz. Sie beobachten die Hänge und unterstützten die Feuerwehr. Sie regeln den Verkehr in den Ort Flattach. Alle Stunde kann man über einen Radweg in Kolonne den Ort erreichen. Wichtige Güter kommen via Luft in den Ort. Die Kirche von Flattach steht unter Wasser, auch verwüstete diese eine Mure. Das Pfarramt steht komplett unter Wasser, Einrichtungsgegenstände komplett Schrott. Die Schäden sind enorm und die Feuerwehr seit letzte Woche Dienstag im Dauereinsatz. Das Bundesheer ist auch im Einsatz, diese sind bei Mallnitz tätig. Redaktioneller Hinweise: Mit diesen extrem heftigen Bildern beenden wir unsere Berichterstattung aus Österreich!
Materialkennzeichnung:
bis 0:55: Aufnahmen an der B 100 Reißeck
01:08: Blick auf Obervellach
01:36 - 05:58 Aufnahmen aus Obervellach
ab 05:58 Bundesheer bei Obervellach am OA in Richtung Mallnitz
07:02 Zufahrt nach Flattach über Radweg
Rest Aufnahmen aus Flattach
Bilder sind honorarpflichtig zzgl. 7% MwSt. Alle Rechte nach Paragraf 2 UrhG vorbehalten.
Unsere O-Töne
Martin Dhorer – Anwohner: „Seit Sonntag haben wir Wasser abgeleitet. Leider ist die Mure zwischen den Häusern abgegangen. Zum Glück hat diese keine großen Schäden an den Häusern verursacht. Die letzten Nächte waren schwierig, kaum geschlafen. Ein Meter Schlamm wird schon auf dem Feld sein. Die Türen hat es eingedrückt, aber im Haupthaus ist nix passiert, zum Glück. Hoffentlich kein Regen, das ist reiner Schlamm, jeder Tropfen Regen ist nicht gut zum Aufräumen.“
Johann Ritsch – Bergwacht Fragant: „Hauptaufgabe ist die Unterstützung für die Feuerwehr. Wir beobachten die Hänge auf Vermurungen oder ob noch eine Lawine kommt. Wir haben die Lawinenstufe 4, es ist gefährlich in den Bergen zu gehen. Am besten sollte man Zuhause bleiben. Mittlerweile hatten wir keine medizinische Versorgung, mittlerweile sind die Leute aber wieder mit Medikamenten versorgt. Solch einen Ausmaß hatten wir noch nie gehabt. Es ist einzigartig.“
Reiner Wolfgang – Feuerwehr Flattach: „Wir sind seit Dienstag im Dauereinsatz, Tag und Nacht. Es ist immer schlimmer geworden. Der Pfarrhof und Kirche sind überflutet. Es sind zwei – drei weitere Häuser massiv betroffen. Die Wohnhäuser sind teilweise unbewohnbar, im Erdgeschoss ist der Schlamm fast 1,5 Meter hoch. Der Ort war nur über die Luft erreichbar, über den Straßen ist gar nix gegangen. Zuerst werden den betroffenen Familien geholfen. Pfarrhof war alles vermurt, die Kirche steht 30 cm unter Wasser, die Bäume liegen kreuz und quer. Aufräumen, Aufräumen...Die letzte größere Mure war 1966. Die Zentrale war im Feuerwehrhaus und das Rote Kreuz stationiert.“
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Unsere Bilder
- Bagger im Einsatz
- Baumstämme kreuz und quer
- Baumstämme an Wohnhaus
- Geröll Kirche, Pfarramt
- Blick auf eingestürzter Berghang
- Aufräumarbeiten Wohnhaus
- O-Töne
- Schnittbilder